Euribor und Ihre Hypothek

Euribor bezeichnet den Zinssatz, zu dem eine große Anzahl europäischer Banken sich gegenseitig Anleihen mit kurzer Laufzeit gewähren. Banken, die Geld von anderen Banken leihen, können dieses Geld wieder an Dritte ausleihen. In diesem Sinne ist Euribor der Einkaufspreis, den Banken für Anleihen mit kurzer Laufzeit zahlen.

Viele Banken leihen Geld in Form von Hypotheken. Eine wichtige Entscheidung des Hypothekennehmers (derjenige der bei einer Bank eine Hypothek abschließt) ist die Wahl des richtigen Zeitraumes für Festzinsen. Bei den meisten Banken ist dabei ein sehr unterschiedlicher Zeitraum möglich: von variabel bis zu 30 Jahren Festzins.

Variabler Zinssatz

Entscheidet man sich für eine Anleihe oder Hypothek mit kurzer Laufzeit (kurzer Festzins) so bewegen sich die zu zahlenden Zinsen oft synchron mit dem Euro-Zinssatz. Steigt der Euribor, so steigen die zu zahlenden Zinsen und umgekehrt. Bei vielen Gesellschaften besteht sogar ein direkter Zusammenhang. Entscheiden Sie sich für eine Hypothek mit variablen Zinssatz, so wird vorher festgelegt, dass Sie die Euribor Zinsen zahlen (oder den monatlichen oder dreimonatlichen Euribor) plus einen festen Zuschlag, zum Beispiel Euribor plus 1%.

In Ländern außerhalb der Eurozone, wie die Vereinigte Staaten oder Großbritannien, werden nicht die Euribor aber die LIBOR Zinssätze als Leitzins beachtet.

Variable oder feste Hypothekenzinsen?

Die Entscheidung für variable Hypothekenzinsen hängt von vielen Faktoren ab. Wichtigster Faktor dabei ist die Frage, ob Sie große Schwankungen in den zu zahlenden Hypothekenzinsen auffangen können oder wollen. Wie Sie auf der Seite mit den Euribor Grafiken auf dieser Website sehen können, treten dabei große Schwankungen auf. Wollen Sie derartige Schwankungen vermeiden, dann sind variable Zinsen nichts für Sie.

Historisch gesehen sind Hypothekennehmer, die konsequent an variablen Zinsen festhalten, bis jetzt im Vorteil gegenüber denen, die Festzinsen bevorzugen. Ob das so bleibt, ist jedoch ungewiss. Da in den letzten Jahren der Unterschied zwischen variablen Zinsen und Festzinsen nur minimal war, entscheiden sich viele Menschen heute (zurecht) für eine längere Periode mit Festzinsen. Ob das jedoch so bleibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise von der aktuellen Inflation.